Wie schon im jüngstvergangenen Blogbeitrag ausgeführt, bringt es auf Dauer zu wenig, nur das bestehende Angebot „Eins-zu-Eins“ zu digitalisieren und auf den Leverage-Effekt von Online zu verzichten. Lesen Sie nachstehend, wie „digital“ Ihren Kunden- und Angebots-Spielraum massiv vergrößert, am Beispiel einer Ergotherapeutin aus Bayern und eines Branchen-Profis aus Wien.
B2C: Weltweiter Kundenstamm für Einzelunternehmerin
Als Dienstleisterin im Fachbereich der Ergotherapie für Kinder stammten die Kunden der Medizinerin aus Bayern aus der unmittelbaren geographischen Umgebung. Sie kamen in die Praxis und bezahlten auch vor Ort oder ließen über die Krankenkasse abrechnen. Die Corona-Krise leerte die Räumlichkeiten der Dienstleisterin gleichsam „über Nacht“. Nach einer ersten Schrecksekunde verlagerte die junge Frau ihr Angebot ins Netz und behandelte ihre jungen Klienten online via Zoom. Das war die erste Phase ihrer Digitalisierung.
Die zweite Phase eröffnete ihr die gesamte Welt als der Einzugsbereich ihrer Tätigkeit: Schließlich gibt es nicht nur in Bayern Kinder, die ergotherapeutischer Beratung bedürfen. Gerade Expat-Kids in aller Welt freuen sich, derart sensible Therapien in ihrer Muttersprache angeboten bekommen. Via Social Media, Facebook und LinkedIn positionierte sie sich als Expertin für ihr Fachgebiet, und es dauerte nicht lange, bis sie die erste Anfrage bekam. Aus Thailand. Bezahlt wird mittels Online-Bezahlsysteme, zB Paypal, aber auch Digistore 24 hat sich bewährt. Als Arbeits-Tool verwendet die Medizinerin Zoom, als Vertriebswege Facebook und LinkedIn-Marketing, zB Ads.
B2B: Konservativer Veranstaltungsanbieter und Branchen-Profi
Als Event-Anbieter für eine sehr ausgesuchte und sehr konservative Zielgruppe hat sich ein Wiener Institut über Jahrzehnte hinweg einen ausnehmend guten Ruf erworben. Pro Jahr werden mehr als 20 Veranstaltungen organisiert, vom Kamingespräch im kleinen Kreis über ein klassisches Seminar mit rund 15 Personen bis zum jährlichen Branchen-Kongress, der durchschnittlich von 100 Teilnehmenden besucht wird. Corona hat diesem Business von heute auf morgen zu 100% ein Ende bereitet. Zuerst gingen die Überlegungen der Geschäftsführung in Richtung Kurzarbeit, doch bald war klar: Das Geschäft lässt sich online auch durchführen.
In einem ersten Schritt wurden Seminare und Informationsveranstaltungen digital durchgeführt, als Plattform dienten Zoom Webinar und Zoom Meeting. Bald zeigte sich, dass das Interesse sehr groß vor, überraschenderweise bei vielen Interessenten, die, aus den österreichischen Bundesländern kommend, bis dahin den Weg nach Wien aus logistischen Gründen gescheut hatten. In einem zweiten Schritt geht es nun darum, künftig Offline mit Online sinnvoll zu verbinden. Dazu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten: Der Kongress kann aufgezeichnet und zeitgleich online gestreamed werden. Dazu kann die Aufzeichnung zum Nachsehen verschickt werden. Dasselbe betrifft die Kamingespräche.
Aktuell Förderungen
Für die Seminare sind künftig Kombinationen aus Off- und Online-Modulen denkbar. So lassen sich Vorbereitungs- und erste Kennlern-Treffen, aber auch Nachschulungen, digital organisieren. Solcherart ist denkbar, dass künftig die Zeiten von zwei Präsenz-Seminaren um die Hälfte reduziert werden, da davor und danach online miteinander gearbeitet wird. Das erspart Reisekosten und Zeit. Zudem setzt das Institut künftig auf Videos im Bereich Marketing.
Beide Beispiele, B2C und B2B, sind praktikable Vorbilder darin, Off- mit Online sinnvoll zu verbinden und dafür, wie mittels eines „go digital“ Angebotes Zielgruppen massiv erweitert werden können.
Aktuell gibt es sogar einige Förderungen dazu – Interesse für ein unverbindliches Gespräch?