Eine Krise ist das, was eintrifft, wenn niemand damit rechnet. Ihr Unternehmen wird von den Medien „durch den Kakao gezogen“? Journalisten schreiben „schlecht“ über Sie und Ihre Produkte? Und in Social Media "tobt der Kampf"?
Wer nun seine Hausaufgaben gemacht hat, ist klar im Vorteil.
1. Ein Krisen-Manual.
Es
sollte fixer Bestandteil jedes Unternehmens sein. Es
ist wie eine Versicherung: Gut ist es, wenn es „in der Lade liegt“, wenn man es
braucht. Das Krisen-Manual beschreibt, lange vor jeglichem Auftauchen einer
Krise, welche Krisen auf ein Unternehmen zukommen können und wie man damit
umgeht. Und zwar jede einzelne, an die gedacht werden kann. Es listet
Ansprechpartner im Krisenfall auf, inkl. aller Notfall-Kontaktmöglichkeiten, beinhaltet Textbausteine
über das Unternehmen und seine Strategien zu jenen Themen, die als
Krisen-Themen identifiziert werden, sowie definiert Abläufe über
Benachrichtigungen, Berechtigungen sowie Kommunikationsstrategien und -richtungen.
Wichtig! Das Manual sollte mindestens ein-, besser zweimal im Jahr aktualisiert
werden.
2.
Spokespersons.
Auch wenn das Manual nicht für alle Krisen Vorsorge treffen kann, so
definiert es doch klar und deutlich, wo im Falle einer PR-Krise "die Fäden
zusammenlaufen". Das ist eine Handvoll von Personen. Sie bilden den Krisenstab,
der in engem Austausch zu einander steht. Das ist gleichzeitig der Bottleneck
aller Informationen, die nach außen dringen. Niemand anderer ist berechtigt,
nach außen hin Aussagen zur Krise zu machen. Wenn der Krisenstab aus Profis
besteht, die schon länger fürs Unternehmen tätig sind und/oder gute
Journalistenkontakte haben, ist dies eindeutig von Vorteil. Auch die Hierarchie
der Spokespersons untereinander gehört im Vorfeld geregelt. In der Krise
Machtkämpfe zu führen ist kontraproduktiv, kommt jedoch leider immer wieder
vor.
3. Verbündete.
Gerade in der Krise sind persönliche Medienkontakte Platin wert. Durch
sie kann oftmals das Schlimmste verhindert werden. Journalisten meinen es
selten böse (und wenn, ist im Vorfeld in der Medienarbeit wohl einiges
schiefgegangen), sie wollen wahrgenommen werden und natürlich eine Story
bringen. Je vertrauensvoller ein Medienkontakt ist, desto eher kann eine Story
vom Unternehmen „mit-gestaltet“ werden und zwar so, dass beide Seiten etwas
davon haben.
4. One Voice.
Bei aller Vertrauensseligkeit: Geben Sie nicht unterschiedliche
Informationen an unterschiedliche Medienvertreter. Das führt rasch dazu, dass
sich manche benachteiligt fühlen und sich wehren, meist in öffentlicher,
sprich: publizierender, Form.
5. Auf Augenhöhe.
Auch, wenn Sie sich zu Unrecht angegriffen fühlen, agieren Sie nicht
von oben herab. Empathie und das Eingestehen von Fehlern bewirken mehr als das
Drohen mit dem Firmenanwalt. Bedenken Sie, dass auf der anderen Seite oftmals
Ängste als irrationale Verstärker wirken und begegnen Sie dem mit Verständnis
und Ruhe. Wer hier nervös, hektisch und fahrig agiert, erinnert an eine
hysterische Stewardess bei Turbulenzen – nicht vertrauenserweckend.
Im Zweifel rate ich Ihnen, heuern Sie eine Krisen-PR-Agentur an, die Sie durch stürmische Zeiten navigiert. Und auch hier gilt: Wenn Sie erst zu suchen beginnen, wenn der Hut brennt, ist es definitiv zu spät. Lösung: Diese PR-Agentur verfasst ihr Krisen-Manual und aktualisiert es zweimal im Jahr. So sind auch dort alle Ansprechpartner voll informiert, sollte „es“ losgehen.
Und Social Media? Hier gilt das gleiche. Gerade bei so schnelllebigen Medien mit direkter Möglichkeit, für, beispielsweise, Geschädigte zu kommunizieren, braucht es Profis.